Lübecker Nachrichten 1999-12-18
Tageszeitung

Zwei starten durch: Vom Offenen Kanal zum Kino

Oda Oertel

Ihre Leidenschaft gehört dem Film: Peter Leder und Mathias Denker haben gerade ihren zehnten Kurzfilm gemeinsam fertiggestellt, der vierte, ein Zweiminüter von 1998 mit dem Titel "(No) Future?" erhielt den Silver Award des Houston International Film Festival für Independent-Filme. Für ihren Kurzfilm "Mensch bleibt Mensch!" erhielt das kreative Duo gerade den "Bronze Award" (den dritten Preis) beim WorldFest-FlagstaffFilmfestival in Arizona. Mittlerweile haben die beiden Freunde genug "geübt", wie sie sagen, um sich ihrem ersten Langfilm zu widmen.

Angefangen hatte alles 1995 mit einem Lehrfilm im Auftrag des Arbeitsamtes. Bei dieser Gelegenheit arbeiteten Peter Leder und Mathias Denker erstmals zusammen an einem Film. 25 Minuten über das Sachgebiet "Forderungseinzug" - das stellt sich manch einer eher trocken vor. Genau das wollten die beiden Filmemacher vermeiden. "Wir haben ein bisschen nette Musik untergelegt, einige Spielzenen und etwas Computeranimation hineingearbeitet", erzählt Mathias Denker. "Im Prinzip haben wir uns einfach vorher Negativbeispiele angeguckt und davon genau das Gegenteil gemacht", ergänzt Peter Leder. Das Ergebnis war eine Belobigung vom Präsidenten des Landesarbeitsamtes Nord.

Das Team hatte Blut geleckt. Im Offenen Kanal Kiel und Flensburg hat es seit 1998 regelmäßig Videokurzfilme produziert und auf internationalen Festivals eingereicht. Der erste unabhängige Kurzfilm, ein Wettbewerbsbeitrag zum Thema Urlaub, hieß "No Way to Norway" (Kein Weg nach Norwegen), erhielt den Publikumspreis "Monte Video" und den gleichnamigen Sonderpreis der Jury im OK Kiel. "Alle reichten ihr Urlaubsvideo ein", so Mathias Denker, "wir haben einen verhinderten Urlaub dargestellt."

Inzwischen wurden fünf Filme des Duos auf 3satz gezeigt, eine Werbefilm für eine Bank läuft in Schleswiger und Flensburger Kinos. Nun planen die Kieler einen Zusammenschnitt ihrer Kurzfilme als Visitenkarte. Denn für den Langfilm brauchen sie Geldgeber. Das soll ein norddeutscher Thiriller werden: "Ruhig, skurril, aber ernsthaft."

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